Klaus Vollmer schwul - ja und?

Das Foto wurde 1991 gemacht. Da war ich bereits 11 Jahre Mitarbeiter bei den Missionarischen Diensten. Bis zu seiner Pensionierung 1995 war Klaus Vollmer (oben in der Mitte) mein Kollege. Wir haben uns immer wieder getroffen, haben diskutiert, gestritten, gelacht, gesungen und zusammen gebetet. Zwei Tage vor seinem Tod (2011) habe ich ihn noch im Krankenhaus Uelzen besucht. Geistlich zählt er nicht zu meinen "Vätern", sondern er war partnerschaftlicher Kollege.

So, und heute (19.2.22) lese ich in unserer Tageszeitung und bei Idea, Klaus hatte homosexuelle Beziehungen. Um es deutlich zu sagen: Missbrauch, Lüge, Manipulation und das Ausnutzen von Macht sind eine Sauerei und Schuld, die unbedingt zu verurteilen und wenn (noch) möglich auch zu bestrafen ist. Besonders tragisch: Da baut einer etwas auf und reißt es teilweise selbst wieder ein. Er macht das gute Evangelium durch sein Leben unglaubwürdig und tritt es mit Füßen. Bei dem Gründer unserer Partnerkirche in Indien, Paul Raj, haben wir das auch schon einmal erlebt. Es ist tragisch und traurig zugleich. Dennoch. Was ändert sich nun? Aus meiner Sicht: Nichts. Er war mein Kollege, einer mit außergewöhnlichen Begabungen und großem Segen als Evangelist.

Dennoch wäre es aus meiner Sicht dumm und oberflächlich, einfach so zur Tagesordnung überzugehen. Ich mache mir deshalb so meine Gedanken ...

 

1. "Wir müssen alle vor dem Richterstuhl Christi offenbar werden." (2.Kor.5,10)

Es gibt also keinen Grund, sich über Klaus zu erheben. Was wird Gott mir vorhalten, was ihm? Wird er ihm seine Homosexualität als Sünde ankreiden, wie manche Christen es tun? Ich glaube kaum. Sexualität ist eine Gabe Gottes, wenn immer auch eine durch den Sündenfall gebrochene. Selbst wenn sie im Gericht Gottes zum Thema wird, ich vermute, dass wie in allen Lebensbereichen auch im Bereich der Sexualität bei allen "Spielarten" Schuld aufgedeckt wird und wir alle ganz viel Vergebung brauchen - und empfangen!

Wird Klaus von Gott vorgeworfen, dass er junge Männer auf sich fixiert und sein Charisma samt Position ausgenutzt hat. Vermutlich. Hoffentlich. Selbst wenn aus heutiger Sicht keine rechtsrelevanten Fälle bekannt werden, hat Gott vermutlich eine andere, noch schärfere Sicht als wir. Dies gilt genauso bei meinem Lebensstil, meinem Egoismus, meiner Eitelkeit usw.

Wird Klaus wegen seines Umgangs mit seiner Frau von Gott des Ehebruchs angeklagt? Wahrscheinlich. Wie die beiden mit dem Doppelleben von Klaus jedoch umgegangen sind, kann nur seine Frau aufdecken. Mag sein, dass sie verletzt und gekränkt wurde. Vielleicht haben die beiden sich ja darüber zu Klaus' Lebzeiten versöhnen können. Es erscheint mir tragisch, wenn nach Bekanntwerden dieser "Vergehen" seine Frau erneut verletzt und somit zum Opfer wird. Wird Klaus von Gott angeklagt, weil er uns allen eine heile, andere Welt vorgemacht hat? Vielleicht. Allerdings war das Zentrum seiner Predigt und Theologie das "Wort vom Kreuz". Dies schließt alle Möglichkeiten menschlicher Sünde ein und stellt sie alle unter die Gnade Christi. Klaus hat immer das Sünder-Sein als schmerzliche Realität beschrieben. Die Sünde als Trennung von Gott, den Sünder als Begnadeten. Ob er damit auch viel über sich selbst gesagt hat? Ganz bestimmt. Das rechtfertigt nicht seine Sünde, lässt dem Evangelium jedoch die Leuchtkraft.

 

2. "Wir können es ja nicht lassen ..." (Apg. 4,2)

Können Homosexuelle Zeugen Jesu sein, ob Hörerinnen und Hörer nun wissen oder nicht wissen, wer da vor ihnen steht? Die Antwort gibt Gott selbst in einer riesigen Segensgeschichte durch Klaus Vollmer. Wie kann es sein, dass durch seinen Boten unzählige Menschen zum Glauben kommen, darin gestärkt werden, getröstet, ermahnt, gesandt werden? Doch nur, weil Gott selbst segnet und ihn als seinen Boten gesandt hatte. "Und führe uns nicht in Versuchung" beten wir und hat auch Klaus vermutlich täglich gebetet. Wir alle sind gefährdet, jene denen viel gegeben ist, vermutlich mehr als andere. Eitelkeit, Habsucht, Neid, Macht, Resignation, Trägheit, Ignoranz - und eben auch sexuelles Verlangen sind niemandem von uns fremd, mehr oder weniger. Seltsamerweise lässt sich Gott dadurch nicht irritieren. Er macht den Versager Petrus zum Fels seiner Kirche. Ich finde das tröstlich und erstaunlich zugleich. Natürlich eignet sich eine solche Sicht vordergründig, Schuld zu entschuldigen - aber tatsächlich wird dies bei Gott niemals gelingen, wie oben beschrieben.

 

3. "Was der Mensch sät, das wird er ernten." (Gal. 6,7)

Die Kommission der "Evangelischen Gemeinschaft" hat dieses hochemotionale Thema m.E. sachlich bearbeitet und sogar Idea berichtet neutral darüber. Das finde ich gut. Gut ist auch der kritische Blick auf das Umfeld. Zu fragen ist unbedingt, in welchem Kontext sich Klaus bewegt hat und welche Optionen ihm als Homosexuellem in Kirche und vor allem im Hermannsburger Umfeld überhaupt blieben.

Als ich meinem Schwiegersohn erzählte, dass Klaus Vollmer homosexuell war, meinte der "Ja und?". Viele Menschen heute sehen kein Problem darin. Auch kirchlich Mitarbeitende haben sich inzwischen "geoutet" und erfahren (kaum) Nachteile. Dies war in den letzten Jahrzehnten völlig anders. Allemal die Bruderschaften in und um Hermannsburg haben sich manche kritische Frage zu stellen, meine ich. Klaus war nicht nur prägend, er wurde auch geprägt: Von seinem Umfeld, seinen geistlichen Vätern, kirchlicher Moral und auch seinen Anhängern (heute: Follower). Wieder kommt nicht nur ein Einzelner in Blick, sondern der gesellschaftliche Kontext. Wieder kann man diese Tatsache als Ausrede benutzen, sie aber auch zur Veränderung einsetzen. Dass "die Hermannsburger" ein fragwürdiges Frauenbild hatten, bekamen unzählige Freundinnen und Verlobte von Missionsseminaristen zu spüren. Im Johanneum, Wuppertal (wo Klaus ja auch ausgebildet wurde), war es bis in die 1970er Jahre hinein ähnlich, pietistisches Erbe eben, Konservativismus pur. Wer sich damals davon löste wie etwa im FMD versuchte (und, siehe unten: auch Klaus Vollmer selbst in seiner Verkündigung), wurde scharf angegangen, z.B. wegen Seminare über und mit Homosexuellen. Aber auch da: Kritik ist angebracht, Veränderungen dringend nötig - aber es bleibt abzuwarten, was wir hier und heute "säen" mit unserem Umgang verschiedener sexueller, geistlicher, politischer und kirchlicher Ausrichtung. Vermutlich werden auch da später manche Sündenbekenntnisse erforderlich.

 

So, jetzt habe ich es mir von der Seele geschrieben. Ich bin geschockt, ernüchtert und gleichzeitig doch auch dankbar, dass "Gott auf krummen Linien gerade schreibt". Auch Klaus Vollmer war so eine "krumme Linie". Schade. Schlimm. Für viele ent-täuschend. Aber nicht gottlos! Auch wenn wir Boten weit hinter Evangelium und Gesetz zurückbleiben - der Auferstandene ist nicht zu bremsen! Ich bin gespannt auf eure Kommentare.

 

Anmerkung 20.Feb.: Über einen Freund bekam ich einen Text, der bei Facebook in einer Pastorengruppe gepostet wurde. Klaus Vollmer im Original, gewissermaßen. Wer noch Lust hat, zu lesen: 

 

Auszug aus einem Kommentar zum Thema in einer Facebook-Pastoren-Gruppe...

Klaus Vollmer ist m.W. fast der einzige "Evangelikale" seiner Generation, der zum Thema Homosexualität anderes zu sagen wusste als Verurteilung. 

Hier mal ein Auszug einer Predigt auf einer Veranstaltung der Evangelischen Allianz am 7. November 1980 im Dominikanerkloster Frankfurt am Main (ein Jahr später wurde Pastor Klaus Brinker von der Hannoverischen Kirche wegen Homosexualität aus dem Dienst entfernt; das war damals noch kein rein evangelikales Problem): 

"Die Frage nach der Homosexualität. Das ist ja heute ein großes Thema. ... Lassen Sie mich zu Homoerotik und Homosexualität nur folgendes sagen:
Einmal: es gibt Ängste in der Gesellschaft vor Andersartigkeit. Das hat aber nichts mit Anstand oder Theologie zu tun, das hat etwas mit der Ur-Angst vor Minderheiten zu tun, die man nicht durchschaut. Und ich möchte Sie vor allem bitten, daß Sie nicht Angst haben vor etwas, das Sie nicht durchschauen. Sondern daß das Wort "Homoerotik", also "Liebe zum gleichen Geschlecht" oder "Geschlechtlichkeit innerhalb des gleichen Geschlechtes", von uns, die wir Christen sind, zunächst einmal gesehen wird als etwas, was es tatsächlich gibt. Und was sich nicht durch wegdiskutieren wegdiskutieren läßt. Das vorweg.
Dann möchte ich Ihnen noch einen Satz sagen: Es steckt hier eine ganze Ladung von Problemen hinter. Ich möchte das einmal seelsorgerlich sagen, wie ich das in ähnlicher Weise viele Male erlebt habe. Eine Geschichte, die ich erlebt habe, in einem Pfarrhaus: Der Sohn kam zu mir im Laufe der Evangelisation und sagte zu mir: soweit er das wüßte, wäre er echt homoerotisch, das heißt also, er hat nie eine Beziehung zu Mädchen aufbauen können, sondern immer nur zu Jungs. Er war inzwischen im Studentenalter und sagte: "Ich habe nie eine Beziehung zu Mädchen aufbauen können." Er nimmt an für sich, daß er so angelegt sei. Nun gibt's lange Diskussionen, ob es das gibt, ob es das nicht gibt, ich nehme das zur Kenntnis: das gibt‘s. Und nun sagte der Junge weiter: "Ich habe noch nie darüber gesprochen, ich habe es einmal versucht, meiner Mutter zu sagen, da hat Mutter gesagt: 'Wenn das Vater wüßte!".
Wie es der Zufall will: Es war in einem Tischgespräch plötzlich die Rede davon, da hatte ein Junge einen anderen Jungen verführt in der Jungschar oder sowas, und das war also rausgekommen, riesen Theater und, und, und. Und da sagte der Vater beim Tisch, da sagte der: "Wenn ich dieses Schwein erwische!". Und sein Junge, der also auch homoerotisch angelegt war, sitzt dabei. Der Junge sagte hinterher zu mir: "Sehen Sie: Verstehen Sie, warum ich abhauen möchte von zu Hause, ich kann mit keinem reden!"
In Göttingen hat sich einer aufgehängt, vor vielen Jahren, so Anfang der sechziger Jahre, Student. Wissen Sie, warum?: Er war homosexuell angelegt. Als die Eltern das dann rauskriegten im Abschiedsbrief, haben sie gesagt: "Warum hat er uns das nicht gesagt?" Wir haben es den Eltern damals nicht gesagt, warum nicht. Aber alle haben es innerlich gedacht: das hätten die nie verkraftet, da wäre denen 'ne Welt zusammengebrochen. Daraufhin hat der Junge nicht mehr gekonnt.
So, nun bitte ich Sie nochmal: Das Wort Homoerotik und Homosexualität sollte unter uns endlich weg von diesem "Überdruckempfinden". Als müßte man hier besonders gehässig sein. Es handelt sich um Menschen, für die unser Herr genauso am Kreuz gestorben ist, wie für Sie und für mich.
Ich habe jetzt in Ulm an einem Abend gesprochen - und ich habe sehr freundlich gesprochen, so wie jetzt - hinterher kam wieder ein junger Mann und sagte: "Das ist das erste Mal, daß ich wage, darüber zu sprechen, weil Sie endlich mal den Raum dafür geben." Wenigstens galt das für seinen Lebensbereich.
Und sollte Ihr Junge oder Ihr Mädchen homoerotisch angelegt sein, seh'n Sie zu, daß Sie nicht Ihre Welt zusammenbrechen lassen! Sondern denken Sie daran: das gibt's tatsächlich. Und wenn Sie fragen: "Wo kommt das her?", dann gibt es nur eine Antwort: Das bleibt auch Geheimnis!
Ein verheirateter Mann kam zu mir und sagte, er sei homosexuell, seine Frau ahnte es langsam, aus bestimmten Gründen. Daraufhin habe ich gesagt: "Wie wär's denn, wenn Sie mit Ihrer Frau mal darüber sprechen?" Da sagte er zu mir: "Wenn ich das mit meiner Frau bespreche, dann bricht hier alles kaputt." Ich habe gesagt: "Es bricht gar nichts kaputt! Bringen Sie Ihre Frau hierher, wir wollen miteinander reden." Wir haben ein sehr offenes Gespräch gehabt: natürlich war die Frau erschüttert, obwohl sie's geahnt hat. Und dann haben wir alle miteinander einen Weg gefunden. Dies wollte ich Ihnen nur sagen, daß man rauskommt aus diesem negativen "Überdruck"."

Nichts von dem, was er getan hat, ist entschuldbar. Aber mit dem Wissen von heute, dass er hier auch von sich selbst spricht, klingt das noch mal tragischer.

 

Zur Ergänzung - und ganz in meinem Sinn, für ich einen Kommentar von Pastor Wilfried Teichmann bei, den ich per E-Mail erhalten habe: 


Leserbrief
zu den Artikeln von Simon Benne vom 19.2.22 und Michael Berger vom 25.2.22

„Saubermänner“ beseitigen derzeit Hannovers Abfall. Vor der Tür des Landeskirchenamts Hannovers fegt auch Simon Benne. In seinem Artikel vom 19.2.22 greift er den internen Aufarbeitungsbericht, der von der „Evangelischen Geschwisterschaft“ veröffentlicht wurde, auf. Der externe Gutachter Christian Braune wirft darin Pastor Vollmer Ausnutzung seiner beruflichen Stellung zu missbräuchlichen sexuellen Beziehungen und dem Landeskirchenamt Aufsichtsverletzung vor. Statt den Unrat zu entsorgen, nutzt Benne diesen Bericht zur Demontage des seit 11 Jahren verstorbenen Pastors und zu dessen Karikierung als missbräuchlichen Sektenführers und wirft die Anschuldigungen der Öffentlichkeit und dem Landeskirchenamt vor. Putzhilfe leistet Michael Berger mit seinem Artikel vom 25.2.22.
Was erfordert die Wahrnehmung der Aufsichtspflicht in dieser Situation? Eine nochmalige „unabhängige“ Aufarbeitung? Worin soll sie bestehen? In der Behandlung der Verletzung des angeblich minderjährig Missbrauchten? In der nachträglichen Feststellung der Pflichtverletzung des damals Zuständigen? In der „Säuberung“ der Kirche durch posthume Herabwürdigung „schillernder“ Personen (wer hätte keine „schillernden“ Seiten)?
Aufgabe des juristischen Vizepräsidenten wäre meiner Meinung nach, darauf hinzuweisen, dass Klagen gegen Verstorbene rechtlich unzulässig sind. Denn der Betroffene kann nicht mehr gehört werden. Das Gebot der Achtung der Menschenwürde heißt darum seit alters: rede über Tote nichts, außer gut (de mortuis nihil nisi bene). Die Verurteilung post mortem ist ein Machtmissbrauch der Lebenden an den Toten. Wer meint, in der Rolle des Richters und Urteilenden zu sein, möge das Wort Jesu beherzigen: „Wer unter euch ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein“.
Zur Aufsichtspflicht gehört auch eine Fürsorgepflicht gegenüber der Person und seiner Familie, die ein Recht auf Schutz des Verstorbenen vor Beschädigung seines Andenkens hat. Ob diese wahrgenommen wird, erscheint fraglich.
Zum Schutz der Würde eines Menschen gehört auch die Wahrung seiner Intimsphäre. Veröffentlichungen über intime Details des Sexuallebens durch Dritte, noch dazu als Ergebnis einer internen Aufarbeitungskommission, verbieten sich daher. Wer würde solche Veröffentlichungen über sich dulden?
Einvernehmliche sexuelle Beziehungen zwischen Erwachsenen sind jedoch nicht Missbrauch und nicht strafrechtlich relevant. Frei und verantwortlich handelnde Personen sind keine willenlose "Opfer" missbräuchlicher Gewalt.
Zwischen dem verklagenden Gesetz und der vergebenden Zusage des Evangeliums ist sauber zu differenzieren. Der Kirche kommt die Aufgabe der Verkündigung des Evangeliums zu, dass Gott die Sünde richtet aber den Sünder begnadigt. Wer gegen das Gesetz und die Menschenwürde verstößt, ist auch im Raum der Kirche nicht zu decken, sondern er muss sich der Strafverfolgung stellen. Aber im Eingeständnis der Schuld, kann Vergebung geschehen. Wenn überhaupt, dann ist belastete Vergangenheit nur auf diesem Weg aufzuarbeiten.
Nur allzu schnell wird heute das Etikett „sexualisierte Gewalt“ verwendet und werden Menschen zu Unrecht abgestempelt. Das sollte in einer Berichterstattung vermieden werden.
Wilfried Teichmann, Pastor i.R.

 

Und hier noch ein Beitrag: 

Gerdt Hübner E-Mail: lghuebner@web.de
Ich war in den 80er Jahren als Studierender ein ‚Follower‘ von Klaus Vollmer. Wie viele war ich begeistert von seinem weiten Horizont, seiner Klarheit, seinem Humor. Und mein christlicher Horizont hat sich unter seinem Einfluss erheblich erweitert.
In persönlichen seelsorgerlichen Gesprächen habe ich mit ihm einiges erörtert. Niemals ist er übergriffig geworden oder hat irgendetwas ‚me too‘ getan. Er hat meine Entscheidungen gelten lassen, auch wenn er mir eine andere eher nahegelegt hatte. Ich verdanke ihm - und etlichen aus seinem Umkreis - einiges und dafür bin ich bis heute dankbar.
Ich kann mir vorstellen, dass er mit seinem aus heutiger und auch schon aus damaliger Sicht vereinfacht gesagt machohaftem Männerbild auch jungen Menschen und Männern geschadet haben könnte. Ich will und kann in keiner Weise beurteilen, was anderen durch ihn widerfahren sein mag. Ich kann aber klar sagen, dass homoerotische Näherungen keinesfalls ein durchgehendes Muster in seinen Beziehungen zu jungen Menschen waren. Lieber Hermann, das kannst du gern veröffentlichen. lg Gerdt